20.02.2022


Wünsch Dir was...

... und wird mancherorts auch als Kuhblume, Sonnenwirbel oder Milchblume bezeichnet.

Schon gewusst? Eine Löwenzahnpflanze kann bis zu 5.000 Samen im Jahr produzieren und wird daher von vielen Gärtnern als lästiges Unkraut betrachtet. Ich finde zu Unrecht, denn in der Naturheilkunde ist dieses kleine und unverwüstliche Pflänzchen bereits seit dem Altertum als Heilkraut bekannt, da sich in ihm nämlich wahre Löwenkräfte verbergen. Wobei der Name auf die gezackten Blätter, die den Zähnen eines Löwen ähneln, zurückzuführen ist. Der Löwenzahn begrüßt uns, gemeinsam mit dem Gänseblümchen - welches wir bereits im vorangegangenen Blogbeitrag etwas näher kennenlernen durften - mit seinen leuchtend gelben Blüten bereits im zeitigen Frühjahr.

In der Blumensprache bedeutet der Löwenzahn "Sei nicht zudringlich!" Er steht als Überwinder aller Widerstände für die geballte Lebenskraft und Wandel und fordert auch auf, sich in Leichtigkeit vom Wind des Lebens tragen zu lassen.

Löwenzahn enthält sehr viel Vitamin A und C und ist die reichste pflanzliche Quelle für Vitamin K. Darüber hinaus enthält er sehr viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie beispielsweise Kalium, Natrium, Kieselsäure, Zink, Eisen, Bor, Kupfer, Mangan und Molybdän. Seine Wirkung reicht u. a. von stoffwechselanregend, harntreibend bis hin zu gallensekretfördernd und krampflösend. Er wirkt auf alle Organe, die an der Verdauung beteiligt sind und reinigt somit unseren Körper von innen - Frühjahrsputz sozusagen. Seine Hauptanwendungen liegen daher entsprechend im Bereich der Verdauungsstörungen, Blähungen und Völlegefühl, aber auch Appetitlosigkeit, Gallen-, Nieren- und Leberbeschwerden, sowie Harnleiden.

Doch wie macht man sich diese positive Wirkung des Löwenzahns, der lateinisch "Taraxacum officinale" genannt wird, nun zu Nutze? Rein kulinarisch betrachtet kann man beim Löwenzahn die ganze Pflanze verwenden - Wurzel, Blätter und Blüten sind essbar. Allergiker bitte ich jedoch auch hier vor dem Sammeln zu bedenken, dass der Löwenzahn zur Familie der Korbblütler gehört. Wer damit Probleme hat, sollte daher von den nachfolgenden Rezepten Abstand nehmen. 

Löwenzahnsalat

Löwenzahnsalat

Besonders lecker schmecken die ganz jungen und zarten Löwenzahnblätter als Salat. Zubereitet mit ein wenig Essig, Öl, Salz und Zwiebeln sowie anderen Wildkräutern, den Löwenzahnblüten oder einem kleingewürfelten, hartgekochten Ei, kann man seinem Körper etwas sehr Gutes tun. Auch ein Joghurt-Dressing passt hierzu sehr gut.
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem Buch "Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor", dass man mit diesem Salat sehr leicht die Frühjahrsmüdigkeit besiegen kann. Darüber hinaus werden alle 
Ausscheidungsorgane wie Leber, Galle, Milz,


Bauchspeicheldrüse und Nieren angeregt, sowie Verdauungsprobleme oder Verstopfung behoben.
 
Für eine andere Salatvariante werden die Löwenzahnblätter in feine Streifen geschnitten und mit Tomaten und Honig-Senf-Dressing angerichtet. Dazu passt hervorragend gebratener Ziegenkäse - soooo lecker kann gesund sein.

Kleiner Tipp: Achtet darauf, die Blätter vor der Blüte zu ernten, denn danach nehmen die Bitterstoffe sehr stark zu. 

Löwenzahn-Gemüse
und -Antipasti

Hierfür einfach die geschlossenen Blütenknospen kurz in etwas Butter andünsten und leicht salzen. Oder wie wäre es, diese mit etwas Käse zu überbacken? Oder zur Abwechslung mal kleingeschnitten ins Rührei geben? Eurer Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Bevor man die Knospen in der Küche verwendet, ist jedoch zu empfehlen, diese im Freien eine halbe Stunde offen liegenzulassen, damit die kleinen Käfer, die sich oft in den Blüten verstecken, noch schnell die Flucht ergreifen können. Alternativ könnt ihr die Knospen auch    



kurz in Salzwasser einweichen.
Auch die Wurzeln sind, wie jedes andere Wurzelgemüse, verwendbar. Im Herbst gesammelt, enthalten diese jedoch weniger Bitterstoffe.

Für Antipasti werden die geschlossene Blütenknospen kurz in etwas Olivenöl angebraten, bis sie Farbe bekommen. Anschließend mit etwas Weißwein ablöschen und mit wenig Meersalz würzen. Unter Rühren weiter köcheln, bis die Flüssigkeit verdampft ist und dann lauwarm oder kalt servieren. 

Löwenzahnblüten im Korb

Löwenzahn-Stängel

Die Kräuterkundige Maria Treben, von der die bekannte Rezeptur für den Schwedenbitter stammt, empfiehlt jedem, der sich abgeschlagen und müde fühlt, eine 14-tägige Kur mit Löwenzahnstängeln durchzuführen. Dafür knabbert man einfach jeden Tag fünf bis zehn Stück davon. Sie sind knackig, schmecken etwas bitter und gleichzeitig leicht süßlich und ähneln Endivienblättern. Auch Diabetikern legt sie diese Kur wärmstens an Herz.

Die Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen empfiehlt ferner, Löwenzahnstängel von März bis September Salaten hinzuzufügen. Hierzu legt man diese längs aufgeschnitten zunächst in Wasser - sie kringeln sich darin blitzschnell zu kleinen Knäueln zusammen - und gibt diese dann zum Salat. Dies ist insbesondere für kleine Kinder ein lustiges Schauspiel. 

Löwenzahnblüten-Honig

Löwenzahnblüten-Honig

2 bis 4 Handvoll Löwenzahnblüten
700 g feinen Rohrzucker
2 Zitronen

Löwenzahnblüten gründlich säubern. In manchen Rezepten wird darauf hingewiesen, nur die gelben Blütenblättchen zu verwenden, da die Masse sonst bitter werden könnte. Ich kann dies allerdings nicht bestätigen.
Ich habe letztes Jahr die ganzen Blütenköpfe genommen und diese abwechselnd mit 700 g 


Rohrzucker in ein gut verschließbares Glas geschichtet. An einen warmen Ort stellen und 4 Wochen stehen lassen; der Zucker verflüssigt sich nun nach und nach.

Zum Fertigstellen 2 Zitronen auspressen und mit der Löwenzahnmischung in einen Topf geben - nur erwärmen, nicht kochen! Die flüssige Masse durch ein Sieb in sterile Schraubgläser füllen und gut verschließen. 

Löwenzahn-Tee

Löwenzahn wirkt harntreibend, daher wird er in manchen Regionen auch "Bettseicher" genannt. Aber im Gegensatz zu den herkömmlichen, harntreibenden Arzneimitteln ("Wassertabletten"), schwemmt dieser Mineralstoffe nicht aus dem Körper, sondern versorgt den Organismus gleichzeitig mit wichtigen Mineralstoffen, insbesondere mit Kalium.
Für Löwenzahnblatt-Tee übergießt man ein frisches, zerkleinertes Löwenzahnblatt oder einen gehäuften Teelöffel der getrockneten und zerkleinerten Blätter mit 250 ml kochendem Wasser und lässt dies 10 Minuten ziehen.
Dieser Tee wird traditionell auch bei Frühjahrsmüdigkeit und leichten Kopfschmerzen angewandt.


Der Kräuterexperte Wolf-Dieter Storl empfiehlt insbesondere bei chronischen Arthrosen, Hexenschuss, Ischias und Bandscheibenschäden aber auch zur Abtreibung von Harnleitersteinen eine Wochenendkur mit Löwenzahnwurzeltee. Hierfür soll morgens auf nüchternen Magen ein Liter Tee, hergestellt aus Löwenzahnwurzeln und -blättern, schluckweise innerhalb von einer Viertelstunde getrunken werden.

Damit Du die gesundheitlichen Vorzüge des Tees das ganze Jahr über für Dich nutzen kannst, empfiehlt es sich, Dir einen kleinen Vorrat an getrockneten Pflanzen anzulegen und diese in einem Schraub- oder Einmachglas trocken aufzubewahren.

Löwenzahn-Tee

Löwenzahn-Saft

Löwenzahn kann mit einem leistungsfähigen Entsafter oder einer Graspresse entsaftet werden. Hierfür dreimal täglich so viele Blätter entsaften, bis man jeweils 50 ml Saft erhalten hat. Langsam trinken, am besten auf nüchternem Magen mit einer halben Stunde Abstand zu den Mahlzeiten.

Löwenzahn bei Hautproblemen

Lt. verschiedenen volksheilkundlichen Berichten, kann Löwenzahn auch äußerlich angewandt werden, bei Hühneraugen, Hornhaut und Warzen. Hierfür die betroffene Hautstelle mehrere Wochen täglich mit dem weißen Pflanzensaft aus den Stängeln benetzen. Diese Milch kann zudem auch Schmerzen und Juckreiz bei Insektenstichen lindern.

Feuchtigkeitscreme mit Löwenzahn

Feuchtigkeitscreme mit Löwenzahn

Zur Herstellung einer Feuchtigkeitscreme benötigst Du lediglich frische Löwenzahnblüten und vom Volumen her die gleiche Menge an Kokosöl.

Die schonend getrockneten Blüten einfach in das im Wasserbad erwärmte Kokosöl geben und unter gelegentlichem Rühren bei 80 bis 90 Grad zwei Stunden ziehen lassen. Anschließend abseihen und abkühlen lassen. Sobald das Kokosöl wieder fest ist, die Masse zwei Minuten 



mit einem Handmixer aufschlagen, damit eine cremige Konsistenz entsteht und abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahrt ist diese Creme mehrere Monate haltbar.
Sie soll bei chronischen Hautproblemen, bei rauer und gesprungener Haut und schmerzenden Gelenken helfen und Muskelkater lindern. Anwendung findet sie auch als reichhaltige Pflege bei trockenen und spröden Lippen und als Aftershave-Balsam nach der Rasur.  

In der kleinen Pflanze steckt also ganz schön viel positive Wirkung für unseren Körper- also von wegen Pusteblume... 

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren
Sandra Strakosch - ganzheitlich Heilen

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